Suchmaschinen im Spannungsfeld zwischen Nutzung und Regulierung
Welche Rolle spielen Suchmaschinen als die neuen Intermediäre der digitalen Suche? Welche Gefahren birgt die Marktmacht Googles? Wie viel geben indiviudalisierte Suchprofile von der Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer preis?
Im Mittelpunkt des Projektes stehen Suchmaschinen als Schlüssel zur Aufbereitung und zum Finden digitaler Informationen. Ohne ihre sortierende, strukturierende und filternde Hilfe wäre eine Nutzung des Internets in der üblichen Form schlichtweg undenkbar. Vor allem die personalisierte bzw. soziale Suche birgt aber enorme Risiken für die Nutzerinnen und Nutzer, derer sich diese oft nicht bewusst sind: Individualisierte Suchergebnisse – zugeschnitten auf vorhandene Bedürfnisse und Interessen der User und abgestimmt auf Empfehlungen von Freunden aus sozialen Netzwerken – werden zur Regel. Die Gefahr eines eingeschränkten Informationszugangs, gesteuert von großen Konzernen wie Google, steigt. Dadurch steht die medienpolitische Sicherung von Vielfalt im digitalen Medienensemble vor großen Herausforderungen.
Trotz dieser enormen gesellschaftlichen Bedeutung von Suchmaschinen im Allgemeinen und Google im Besonderen ist dieses komplexe Phänomen bisher erst in Ansätzen untersucht. Insbesondere fehlen Untersuchungen, die es nicht aus der isolierten Sicht einer Disziplin betrachten, sondern sich ihm in einem integrativen Ansatz aus verschiedenen Perspektiven nähern. Das vorliegende Projekt trägt zur Schließung dieser Forschungslücke bei. Es beleuchtet das Phänomen interdisziplinär aus kommunikationswissenschaftlicher, medienrechtlicher und medienpädagogischer Sicht und leistet durch die Integration dieser Perspektiven einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis und zur Prognose gegenwärtiger und zukünftiger Entwicklungen der Medienkonvergenz.
Auf der Basis einer qualitativen und quantitativen Nutzerbefragung wird die Kompetenz der Nutzer im Umgang mit Suchmaschinen analysiert. Die Befragungen liefern Erkenntnisse darüber, wie Menschen im Internet nach Informationen suchen, wie sie dabei mit Suchmaschinen umgehen und wie stark ihr Problembewusstsein in diesem Bereich ausgebildet ist. Im Kontext der Ergebnisse werden medienpolitische und medienpädagogische Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Die rechtliche Bewertung des Sachverhalts diskutiert insbesondere die Frage, ob vielfaltssichernde Regelungen erforderlich sind und wie diese ausgestaltet werden könnten. Aus medienpädagogischer Sicht stellt sich insbesondere die Frage, inwieweit erfolgreiche Konzepte aus anderen Bereichen auf die Suchmaschinennutzung übertragen werden können oder ob hierfür ganz neue Instrumente gefunden werden müssen.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Birgit Stark Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Publizistik D 55099 Mainz |
Tel. +49 6131 39-25264 |
Univ.-Prof. Dr. Dieter Dörr Johannes Gutenberg-Universität Mainz Haus Recht und Wirtschaft I D 55099 Mainz |
Tel. +49 6131 39-23044 |
Univ.-Prof. Dr. Stefan Aufenanger Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Erziehungswissenschaft D 55099 Mainz |
Tel. +49 6131 39-26652 |
Weiterführende Links
» Website des Forschungs- und Lehrbereichs »Medienkonvergenz« am Institut für Publizistik der JGU
» Website der Professur für Medienrecht der Abteilung Rechtswissenschaft an der JGU
» Website der Arbeitsgruppe »Medienpädagogik« am Institut für Erziehungswissenschaft der JGU
» Magazin HAZ sonntag vom 1.9.2013
» marketingfisch.de vom 27.8.2013
» FAZnet vom 22.8.2013
» SWR2 Impuls: Gespräch mit Prof. Dr. Birgit Stark vom 20.8.2013
» WirtschaftsWoche vom 19.8.2013
» taz vom 18.8.2013
» Zeit Online vom 16.8.2013
» focus.de vom 15.08.2013
» Stuttgarter Zeitung vom 15.8.2013
» iX Magazin von heise online vom 15.8.2013
» medienpolitik.net vom 17.2.2014
» medienpolitik.net vom 24.2.2014