Untersuchung am Beispiel der Einflussnahme von Facebook auf Meinungsbildungsprozesse und Meinungsvielfalt
Welche Rolle spielt Facebook bei der Themenwahrnehmung, Meinungsvermittlung und Meinungsbildung bei politischen Themen? Welche Risiken birgt die personalisierte bzw. soziale Suche? Ist die Meinungsvielfalt und damit auch die (digitale) Medienvielfalt durch den von Großkonzernen eingeschränkten Informationszugang gefährdet?
Medien leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Funktionieren der Demokratie, denn sie liefern Informationen und stellen verschiedene Standpunkte zu politischen Themen dar. Auf dieser Grundlage sollen sich die Bürger eine eigene, fundierte Meinung bilden und am demokratischen Willensbildungsprozess teilhaben können. Diese Vermittlungsleistung obliegt im digitalen Zeitalter nicht mehr ausschließlich den klassischen Medien, sondern auch Informationsintermediären wie Google und Facebook, deren Plattformen die Aufmerksamkeit der Bürger lenken. Ihre Bedeutung für die Meinungsbildung wird bislang überwiegend im Kontext der viel zitierten Filter Bubble diskutiert und ist empirisch aber noch kaum untersucht: Offen ist vor allem, ob und wie algorithmenbasierte Personalisierungslogiken zu einer verzerrten Vermittlung und Wahrnehmung von gesellschaftlich relevanten Themen führen.
Das Projekt will den Einfluss ermitteln, den Informationsintermediäre – insbesondere Facebook – auf Meinungsbildungsprozesse und Meinungsvielfalt nehmen. Als mögliche Ursachen werden neben dem Informationsverhalten auch die Wahrnehmung des Meinungsklimas und die Bereitschaft erfasst, sich an politischen Diskussionen zu beteiligen.
Um die komplexen Wirkungszusammenhänge adäquat zu erfassen, arbeitet die Studie mit einem Mehr-Methoden-Design: eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Erhebungen in Form einer Online-Tagebuchstudie, eines Tracking-Analysetools und einer Online-Community. Die Ergebnisse der Studie liefern auch Erkenntnisse, wo medienpolitische Regulierungsmaßnahmen ansetzen könnten. Damit bereichern sie die aktuell sehr intensiv geführte Debatte über den Einfluss von Algorithmen auf die Gesellschaft und die medienethische Verantwortung der großen Internet-Konzerne. Erste Ergebnisse werden Ende des Jahres vorliegen.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Birgit Stark Institut für Publizistik |
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Pascal Jürgens, M.A. Institut für Publizistik |
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Dr. Melanie Magin Institut für Publizistik |
Tel. +49 6131 39-26748 |
Kooperationspartner
Weiterführende Links
» Website des Forschungs- und Lehrbereichs »Medienkonvergenz« am Institut für Publizistik der JGU
» Website des Forschungsprojekts bei der LfM
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